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Wetterspruch des Tages
Pankraz und Servaz, zwei böse Brüder, was der Frühling gemacht, zerstören sie wieder.

Das Wetterthema

herausgegeben vom Deutschen Wetterdienst am 12.05.2024

Wetter aktuell

Sonne satt am Muttertag



Der heutige Muttertag eignet sich perfekt für Aktivitäten in der
Natur. Es scheint nämlich häufig die Sonne und es ist trocken. Erst
im Laufe des Nachmittags sind im Bergland vereinzelte Schauer und
Gewitter möglich.



Das ausgedehnte Hochdruckgebiet UWE mit Schwerpunkt über der
südlichen Ostsee bestimmt heute das meist ruhige Wettergeschehen in
Deutschland. Seit der Auflösung von Nebel- und Hochnebelfeldern in
manchen nördlichen Regionen scheint fast überall die Sonne. Dabei
steigt die Temperatur in der Südwesthälfte auf Höchstwerte zwischen
23 und 28 Grad, sonst auf 20 bis 23 Grad.

Allerdings macht sich an der Ostsee bei auflandigem Ostwind noch das
kalte Meerwasser bemerkbar ? daher wird dort die Marke von 20 Grad
nicht erreicht. Alles in allem sehr gute Randbedingungen um den
heutigen Muttertag im Freien zu verbringen. Der Tag zu Ehren der
Mütter ist global gesehen nicht einheitlich festgelegt und wird von
den verschiedenen Ländern an ganz unterschiedlichen Tagen des Jahres
begangen. So feiern einige Nationen den Muttertag bereits im Februar
oder März, andere hingegen erst in der zweiten Jahreshälfte. In den
deutschsprachigen Ländern und den meisten Nachbarstaaten hat sich
allerdings der 2. Sonntag im Mai eingebürgert. Dieser Termin im Mai
bringt mit sich, dass die Spanne an möglichem Wetter eine sehr große
ist. So kann es Mitte Mai durchaus auch nochmal ziemlich kühl sein,
länger anhaltender Regen wäre im Mai auch keine besondere
Ausnahmeerscheinung. Außerdem könnten schon die ersten kräftigen
Gewitterlagen auftreten, die dem Freizeitspaß unter freiem Himmel
schnell ein Ende setzen würden. Dieses Jahr braucht man sich in den
meisten Regionen aber keine Sorgenfalten bezüglich der
Wetterentwicklung machen.

Eine kleine Ausnahme gibt es aber am heutigen Sonntag: In unseren
Wetter- und Warnlageberichten ist nämlich von einem geringen Schauer-
und Gewitterrisiko im Bereich des Schwarzwaldes und der östlichen
Mittelgebirge (Erzgebirge, Oberpfälzer- und Bayerischer Wald) zu
lesen. Doch warum ist das Risiko gerade dort leicht erhöht? Dies
steht in direkter Verbindung mit der Topographie der genannten
Regionen. In den verschiedenen Tälern des Berglandes kann die Sonne
die maßgebliche Luftmasse etwas schneller erwärmen als in der flachen
Ebene (die raschere Bildung von Quellwolken zeugt davon). Dazu trägt
zum einen das reduzierte Luftvolumen eines Tales bei, zum anderen
gibt es durch die Hänge deutlich mehr ?Heizflächen? (die Luft erwärmt
sich nämlich über die Abstrahlung des Bodens) als im Flachland.
Besonders groß ist der zweite Effekt, wenn die Sonne den Hang im
rechten Winkel bescheint. Dieser Umstand der bevorzugten
Gewitterentstehung wird auch als ?orographischer Effekt? beschrieben.


Zur Entstehung von Schauern oder Gewittern ist aber auch noch eine
dafür geeignete Luftmasse von Nöten. Dabei sollte der Blick über die
Landesgrenze hinaus nach Frankreich gerichtet werden. Dort etabliert
sich heute eine Zone flachen Tiefdrucks, die den äußersten Südwesten
Deutschlands knapp tangiert. Mit dieser wird etwas feuchtere und für
Gewitter ein wenig anfälligere Luft herangeführt. Zusammen mit den
vorher genannten orographischen Effekten kann es daher im Schwarzwald
für einzelne Schauer und Gewitter ausreichen.
Mit den Gewittern geht es auch zu Wochenbeginn (Montag) weiter. Nach
meist sonnigem Tagestart werden die Wolken im äußersten Westen,
Südwesten und in Alpennähe sowie im Bayerwald rasch größer und im
Tagesverlauf sind dort Schauer und teils starke Gewitter möglich.
Diese können örtlich eng begrenzt mit Starkregen um 20 l/qm in einer
Stunde einhergehen. Vereinzelt ist auch Unwetter durch heftigen
Starkregen mit Mengen um 30 l/qm in kurzer Zeit möglich. Außerdem
sind da und dort kleinkörniger Hagel und stürmische Böen dabei. In
der Nordosthälfte bleibt es dagegen hochdruckbedingt ruhig mit viel
Sonnenschein.



Mag.rer.nat. Florian Bilgeri

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.05.2024

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