Wetter aktuell
Goldenes Novemberwetter - oder doch trübe Nebelsuppe?
Was der Oktober kaum zustande brachte, scheint nun der November 
nachholen zu wollen. Für viele stehen einige goldene Herbsttage bevor
? wenn auch mit einigen herbsttypischen Einschränkungen.
Den Oktober 2025 werden viele von uns als sehr trüb und gar nicht 
golden in Erinnerung behalten. Zwar dominierte vor allem in der 
zweiten Dekade ein umfangreiches Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über
Nordwesteuropa das Wettergeschehen, aber an seiner Ostflanke gelangte
feuchte und wolkenreiche Nordseeluft nach Deutschland. Gerade einmal 
79 Sonnenstunden standen am Monatsende auf dem Tableau. Nur im Januar
dieses Jahres gab es noch weniger Sonne. Das soll sich nun im 
eigentlich eher als "grauer Monat" verschrienem November ändern.  
Das ruhige Herbstwetter der nächsten Tage verdanken wir Hoch 
VIANELDE, das sich von Süddeutschland aus nach Osten bewegt und sich 
über Südosteuropa festsetzt. Es fungiert als Bollwerk gegen 
atlantische Tiefs, die zwangsläufig über Westeuropa haltmachen oder 
nach Nordeuropa ausweichen müssen. Nur der Nordwesten und Norden 
Deutschlands werden von deren Ausläufern gestreift, sodass neben 
etwas Sonne immer wieder auch mal dichtere Wolkenfelder durchziehen. 
Viel Regen bringen diese aber nicht mit sich. Im Rest des Landes 
bleiben Regenwolken fern und die Sonne scheint verbreitet. In der aus
Südwesten einfließenden, ungewöhnlich milden Luft steigen die 
Temperaturen bis zur Wochenmitte tagsüber auf Höchstwerte von 
verbreitet um oder über 15 °C. In mittleren Lagen der Mittelgebirge 
sowie an deren Nordrändern sind örtlich knapp 20 °C nicht 
auszuschließen. Solche Temperaturen erleben wir nicht in jedem 
November. Zwar bewegen wir uns am oberen Ende des Möglichen, die 
Dekaden- und Monatsrekorde liegen aber eher bei 21 bis 23 °C und sind
damit außer Reichweite. Mit Föhnunterstützung am Alpenrand ging es am
6. November 1997 sogar rauf bis auf 25,9 °C in Rosenheim und auf 25,2
°C in Kiefersfelden-Gach. Diese sommerlichen Temperaturen stellen die
gültigen Rekorde für den Monat November dar.
Typisch für den Herbst können Nebel und Hochnebel allerdings regional
zum Spielverderber werden. Gerade die Niederungen und Flusstäler 
Süddeutschlands sind prädestiniert für zähe "Nebelsuppe", die bis 
weit in den Tag hinein und teils auch ganztags für eher trübe 
Verhältnisse sorgen kann. Das drückt selbstverständlich auch die 
Temperaturen, sodass tagsüber meist bei rund 10 °C Schluss ist. 
Generell sollten die teilweise hohen Temperaturen am Tage nicht 
darüber hinwegtäuschen, dass es in den sehr langen Nächten zumindest 
bei klaren Verhältnissen kräftig abkühlen kann und Boden- sowie 
örtlich auch Luftfrost möglich sind.
Ob sich zum nächsten Wochenende von Westen dann doch mal wieder 
verstärkt Tiefdruckeinfluss oder zumindest feuchtere und 
wolkenreichere Luft bemerkbar macht, steht indes noch in den Sternen.
Selbst wenn das goldene Novemberwetter weichen sollte: Nasskaltes 
Wetter oder gar ein früher Wintereinbruch deuten sich zumindest bis 
auf Weiteres nicht an.
Dipl.-Met. Adrian Leyser Sturm 
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 03.11.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst